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Die richtige Orthese bei einer kombinierten Schwäche der Dorsalextensoren und Plantarflexoren

Personen mit einer kombinierten Schwäche oder Lähmung der Fußhebermuskulatur (Dorsalextensoren) und der Wadenmuskulatur (Plantarflexoren) sollten mit einer Orthese der folgenden Kategorie versorgt werden:

„Maßgefertigte Unterschenkelorthese (AFO) mit einstellbarem dynamischem Systemknöchelgelenk mit vorkomprimierten Federeinheiten im Dorsal- und Plantaranschlag“

Gelenkempfehlung: NEURO SWING
Alternativen: NEURO SWING 2, NEURO SWING Carbon, NEURO HiSWING, NEURO HiSWING R+

Wir empfehlen Ihnen, sich zunächst mit unserem Online-Tutorial Allgemeine Patientenbefundung vertraut zu machen. Nutzen Sie unseren Orthesen-Konfigurator für eine passende Gelenkempfehlung.

Was ist bei einer kombinierten Schwäche der Fußhebermuskulatur und der Wadenmuskulatur zu beachten?

Viele Krankheitsbilder mit neurologischen Indikationen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Querschnittlähmung, Cerebralparese und weitere führen zu einer kombinierten Schwäche oder Lähmung der Muskelgruppen der Dorsalextensoren und Pantarflexoren. Eine Schwäche der Fußhebermuskulatur, auch Peroneusparese, Peroneuslähmung oder Fußheberschwäche genannt, führt zu Stolpern, während eine Schwäche der Wadenmuskulatur zu Unsicherheiten beim Stehen und Gehen führt und damit einhergehend die Stabilität und das Gleichgewichtsgefühl beeinträchtigt.

Eine Übersicht aller Arten von Lähmungen finden Sie auf der Hauptseite.

Videos zur orthetischen Versorgung bei einer Schwäche der Dorsalextensoren und Plantarflexoren

Im Folgenden stellen wir eine Videoserie vor. Diese verschafft einen klaren Überblick darüber, welche Probleme eine kombinierte Schwäche oder Lähmung der beiden Muskelgruppen sowohl beim Gehen als auch beim Stehen mit sich bringen kann, welche Vorteile eine moderne Versorgung mit der richtigen Orthese hat und welche Defizite bisherige Versorgungen aufweisen.

Video 1: Ausgleich schwacher Dorsalextensoren und Plantarflexoren beim Gehen

In diesem Video erfahren Sie, welche Aufgaben die Dorsalextensoren und Plantarflexoren beim Gehen übernehmen und welche erkennbaren Auswirkungen eine Schwäche oder Lähmung beider Muskelgruppen auf das Gehen hat. Dabei werden das physiologische und pathologische Gangbild betrachtet und gegenübergestellt. Im Anschluss wird das Gehen mit der richtigen Orthese mit dem pathologischen Gangbild verglichen.

Video 2: Ausgleich schwacher Plantarflexoren beim Stehen

In diesem Video erfahren Sie, wie gesunde Plantarflexoren für sicheres Stehen sorgen und warum schwache Plantarflexoren zu unsicherem Stehen führen. Im Anschluss wird das sichere Stehen dank der richtigen Orthese betrachtet.

Video 3: Versorgung mit einer AFO mit einem Gelenk der NEURO SWING Produktreihe

In diesem Video erfahren Sie, warum vorkomprimierte Federeinheiten in einem Orthesengelenk dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Im Anschluss wird die Funktion einer Unterschenkelorthese (AFO) mit einem NEURO SWING Systemknöchelgelenk erklärt.

Video 4: Probleme bisheriger klassischer orthetischer Versorgungen

In diesem Video erfahren Sie, warum klassische Arten von Orthesen, die nicht dem neuesten Stand der Technik entsprechen, für eine Versorgung einer kombinierten Schwäche der Dorsalextensoren und Plantarflexoren nicht geeignet sind. Im Anschluss werden die Nachteile konventioneller Hilfsmittel wie Unterarmgehstützen und Rollatoren dargestellt. Auch solche Gehhilfen sollten nicht mehr erstes Mittel der Wahl sein.


Zusammenfassung der Videos

Wie eingangs erwähnt, ist es bei einer Schwäche oder Lähmung der Fußheber- und Wadenmuskulatur für Betroffene sehr schwierig, sicher zu stehen und zu gehen. Es ist daher maßgeblich, die richtige Orthese für eine Versorgung dieser kombinierten Schwäche beider Muskelgruppen auszuwählen. Die oben aufgeführten Videosequenzen betrachten dies aus verschiedenen Perspektiven. An dieser Stelle werden die Inhalte der Videosequenzen noch einmal ausführlicher beschrieben sowie ein Fazit gezogen, warum eine Unterschenkelorthese (AFO) mit einem Systemknöchelgelenk der NEURO SWING Produktreihe zum Einsatz kommen sollte.

Video 1 Ausgleich schwacher Dorsalextensoren und Plantarflexoren beim Gehen

Um die Auswirkungen einer kombinierten Schwäche der beiden Muskelgruppen grundlegend zu verstehen, muss zunächst das physiologische Gangbild betrachtet werden – vom Abheben der Ferse in terminal stance, über das Anheben des Vorfußes in der Schwungphase bis zum kontrollierten Absenken des Fußes während loading response. Beim pathologischen Gangbild können schwache Plantarflexoren den Vorfußhebel ab terminal stance nicht aktivieren. Um dies und eine fehlende Stabilität im Knöchelgelenk zu kompensieren, wird das Knie überstreckt. Außerdem hat es zur Folge, dass die Ferse auf dem Boden bleibt. In der Schwungphase können schwache Dorsalextensoren keine physiologische Fußhebung aufrechterhalten. Der Vorfuß sinkt ab, es kommt zum Hängefuß und der Kniegelenkwinkel wird größer als 60°. Dies führt zu einer unphysiologischen Körperhaltung und einer Zirkumduktion. Nach dem initial contact kann die Lastübernahme in loading response nicht kontrolliert werden, was dazu führt, dass die Ferse abgesenkt wird und nicht der Vorfuß, da dieser den Boden zuerst berührt.
Eine maßgefertigte AFO mit einstellbarem dynamischem Systemknöchelgelenk mit vorkomprimierten Federeinheiten im Dorsal- und Plantaranschlag aktiviert den Vorfußhebel und ermöglicht sicheres Stehen sowie die Wiederherstellung des physiologischen Kniegelenkwinkels. Zudem sind die Federeinheiten stark genug, um die Ferse anzuheben. Der Unterstützungsgrad kann durch austauschbare vorkomprimierte Federeinheiten mit unterschiedlichen Federstärken angepasst werden.

Video 2 Ausgleich schwacher Plantarflexoren beim Stehen

Da beim Stehen die Plantarflexoren eine übergeordnete Rolle spielen, wird in dieser Sequenz auch nur ihre Funktionsweise betrachtet. Dafür werden eingangs die Begrifflichkeiten Körperschwerpunkt, Bodenreaktionskraft, Vorfußhebel und Unterstützungsfläche bildhaft dargestellt und erklärt. Starke, gesunde Plantarflexoren aktivieren den Vorfußhebel und sind somit maßgeblich an der Bildung der Unterstützungsfläche am Boden beteiligt. Je stärker die Muskelkraft, desto größer die Unterstützungsfläche. Solange der Körperschwerpunkt über dieser Fläche liegt, halten die Plantarflexoren den Körper in einem stabilen Gleichgewicht. Bei einer Schwäche oder Lähmung dieser Muskelgruppe wird der Vorfußhebel weniger oder gar nicht aktiviert und umso kleiner wird die Unterstützungsfläche. Je geringer die Kraft der Plantarflexoren, desto mehr gerät der Körper in ein labiles Gleichgewicht. Eine Vorverlagerung des Körpergewichts würde zum Sturz führen. Um dem entgegenzuwirken, sollte eine maßgefertigte Orthese mit Fußteil gefertigt werden, das zwischen der Ferse und den Zehengrundgelenken rigide ist. Die Orthese sollte eine rigide vordere (ventrale) Schale haben und mit einem mechanischen Systemknöchelgelenk mit zwei vorkomprimierten Federeinheiten, wie zum Beispiel ein Systemknöchelgelenk aus der NEURO SWING Produktreihe, angefertigt werden.

Video 3 Warum das NEURO SWING dem neuesten Stand der Technik in der Neuro-Orthetik entspricht

In diesem Video wird detailliert erklärt, warum in einer effizienten Unterschenkelorthese (AFO) neben den in Video 2 erwähnten Funktionselementen unbedingt zwei austauschbare vorkomprimierte Federeinheiten verbaut sein sollten. Es wird die unzureichende Wirkungherkömmlicher Federn, komprimierter Federn sowie hinterer Blattfedern (PLSAFOs) und Spiralorthesen hinsichtlich Widerstandskraft (Grundwiderstand), Mindestfederkraft, Neigungswinkel (Grundaufbau der Orthese) und eingeschränktem Bewegungsumfang dargestellt. Bei all diesen Optionen wird die Standsicherheit nicht verbessert, daher entsprechen diese Versorgungen nicht dem neuesten Stand der Technik. Im Anschluss wird die Wirkungsweise eines Gelenks mit vorkomprimierten Federeinheiten erklärt und ein direkter Vergleich zu den anderen Varianten gezogen. Abschließend wird speziell auf die Funktionsweise der austauschbaren vorkomprimierten Federeinheiten des NEURO SWING Systemknöchelgelenks und ihre Wirkung eingegangen.

Video 4 Probleme klassischer Versorgungen, die nicht dem neuesten Stand der Technik entsprechen

Im Bereich Arten von Orthesen wurden die unterschiedlichen Orthesentypen mit ihren Begrifflichkeiten und Funktionen bereits ausführlich erklärt. In diesem Video werden die klassischen Versorgungen hinsichtlich ihrer Wirkung bei einer vorliegenden, kombinierten Schwäche der Dorsalextensoren und Plantarflexoren im Einzelnen betrachtet. Bei einer klassischen AFO wird aufgrund des fehlenden Dorsalanschlags keine Unterstützungsfläche hergestellt, was einen Sturz zur Folge haben kann. Eine hintere (dorsale) Schale und ein Plantaranschlag können zu einer Überstreckung des Knies und fehlender Stabilität im Stehen führen. Eine SAFO aktiviert dank der rigiden Bauweise zwar den Vorfußhebel, blockiert jedoch die Dynamik im Knöchelgelenk und führt beim Vorverlagern des Körpergewichts zu einem Anheben der Ferse und ebenfalls zu unsicherem Stehen. PLSAFOs und Spiralorthesen lassen zwar eine Neigung zu, sind aber entweder zu flexibel und führen zu unsicherem Stehen oder zu rigide und verhindern die Bewegung in Richtung Plantarflexion, was das natürliche Gangbild beeinträchtigt. Neben Orthesen wird auch der Einsatz von konventionellen Hilfsmitteln, wie Unterarmgehstützen und Rollatoren betrachtet. Sie kompensieren zwar die Wirkung des Vorfußhebels und verbessern so die Stabilität, allerdings erfordern sie den Einsatz der Arme und des Oberkörpers, was zu Problemen in Armen, Schultern und Rücken führen kann.


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