Gelenkmontage NEURO FLEX MAX Alternativfunktion
Gelenkmontage
NEURO FLEX MAX Alternativfunktion
In diesem Online-Tutorial wird die Alternativfunktion für das gesperrte Systemkniegelenk gezeigt. Diese erweitert die Hauptfunktionen des Systemgelenkes. Durch Einsetzen und entsprechendes Einfeilen der Flexionsanschlagsscheibe AF und Deckplatte AF kann das NEURO FLEX MAX im entsperrten Zustand als gesperrtes Gelenk mit einstellbarer Begrenzung des maximalen Knieflexionswinkels verwendet werden.
In der Gebrauchsanweisung finden Sie alle wichtigen Informationen zu Sperrklinken, Extensionsanschlägen und Umrüstungsmöglichkeiten. Das NEURO FLEX MAX ist mit Sperrfunktion oder Rastensperrfunktion erhältlich.
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Gelenkmontage NEURO FLEX MAX Alternativfunktion
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Schritt 1/29
Die Alternativfunktion erweitert die Funktion des Systemgelenkes. Durch Austauschen von Systembauteilen kann das gesperrte Systemgelenk zur Sperrung in unterschiedlichen Flexionsstellungen verwendet werden. Bei der Alternativfunktion kann das Systemgelenk durch Einsetzen der Flexionsanschlagsscheibe AF und Deckplatte AF als gesperrtes Gelenk mit einfeilbarer Begrenzung des maximalen Knieflexionswinkels im entsperrten Zustand verwendet werden.
Hinweis: Die Artikelnummern der Flexionsanschlagsscheibe AF und Deckplatte AF finden Sie in unserem Produktkatalog Systemgelenke und Systemgelenkschienen.Schritt 2/29
Demontieren Sie das Systemgelenk. Fixieren Sie dafür die Sperrklinke (permanente Entsperrfunktion).
Schritt 3/29
Falls Sie den Extensionsanschlag demontieren müssen, schrauben Sie ihn mit der im Lieferumfang des Systemgelenkes enthaltenen Linsenschraube aus dem Gelenkoberteil. Ist er korrekt montiert und wollen Sie keinen anderen Extensionsanschlag nutzen, muss er nicht demontiert werden.
Schritt 4/29
Montieren Sie den Extensionsanschlag auf dem Gelenkoberteil.
Schritt 5/29
Demontieren Sie die vormontierte Flexionsanschlagsscheibe. Spannen Sie die Flexionsanschlagsscheibe dazu in einen Schraubstock und hebeln sie behutsam vom Gelenkunterteil.
Hinweis: Verwenden Sie einen Schraubstock mit glatten Backen oder Schonbacken, um die Gelenkfunktion nicht zu beeinträchtigen.Schritt 6/29
Feilen Sie ggf. den zum Extensionsanschlag passenden Flexionswinkel an der Flexionsanschlagsscheibe AF ein sowie die maximal mögliche Flexionsstellung im entsperrten Zustand des Systemgelenkes. Die Hilfslinien sollten sichtbar bleiben! Achten Sie darauf, dass die Anschlagflächen eben bleiben und nicht zu den Seiten hin abgeschrägt werden.
Schritt 7/29
Auf der Flexionsanschlagsscheibe AF sind Hilfslinien aufgelasert, die als Orientierung für das Einfeilen des gewünschten Flexionswinkels dienen und so ein exaktes Einrasten der Sperrklinke an der Sperrfläche (R1) ermöglichen. Die Hilfslinien sind nicht gerade, sondern leicht gebogen! Verwenden Sie keine flache Feile und achten Sie auf einen sanften Übergang von Sperrfläche zu Sperrscheibe (R2).
Hinweis: Montieren Sie das Systemgelenk, um das korrekte Sperren zu überprüfen und den Flexionswinkel ggf. nachzubessern.Schritt 8/29
Platzieren Sie die Flexionsanschlagsscheibe AF auf dem Gelenkunterteil und verpressen Sie beides in einem Schraubstock.
Schritt 9/29
Besprühen Sie die erste Gleitscheibe auf einer Seite mit Sprühkleber und kleben Sie sie in die Deckplatte. Fetten Sie die andere Seite der Gleitscheibe leicht mit Orthesengelenkfett.
Schritt 10/29
Montieren Sie die Druckfeder, indem Sie sie von unten in den Federkanal des Gelenkoberteiles schieben.
Schritt 11/29
Fetten Sie die Achsbohrung der Sperrklinke sowie die Reibflächen des Splintbolzens mit Orthesengelenkfett.
Schritt 12/29
Setzen Sie den Splintbolzen in die dafür vorgesehene Öffnung am Gelenkoberteil ein und achten Sie darauf, dass er richtig sitzt. Fixieren Sie ihn mit einem Finger. Montieren Sie die Sperrklinke.
Schritt 13/29
Positionieren Sie die Kugel und drücken Sie die Sperrklinke nach oben. Stecken Sie die Druckfeder und den Fixierstift zum Einstellen der permanenten Entsperrfunktion in die Sperrklinke.
Schritt 14/29
Drücken Sie den Fixierstift gegen die Federkraft in das Systemgelenk, bis er im Gelenkoberteil einrastet. Die Sperrklinke ist nun fixiert. Dies erleichtert die weitere Montage des Systemgelenkes.
Schritt 15/29
Fetten Sie die Achsbohrung der Gelenkachse sowie die Reibflächen des Splintbolzens mit Orthesengelenkfett.
Schritt 16/29
Setzen Sie den Splintbolzen der Gelenkachse in die dafür vorgesehene Öffnung am Gelenkoberteil ein und achten Sie darauf, dass er richtig sitzt. Fixieren Sie ihn mit einem Finger.
Schritt 17/29
Fetten Sie die zweite Gleitscheibe leicht mit Orthesengelenkfett.
Schritt 18/29
Während Sie weiterhin den Splintbolzen fixieren, setzen Sie die zweite Gleitscheibe auf das Gelenkoberteil und montieren Sie das Gelenkunterteil.
Schritt 19/29
Montieren Sie die Deckplatte AF. Drehen Sie die erste Senkschraube (Achsschraube) und danach die zweite Senkschraube ein, während Sie weiterhin den Splintbolzen fixieren.
Hinweis: Angaben zum Drehmoment (Nm) finden Sie auf der Deckplatte des Systemgelenks oder in der Gebrauchsanweisung.Schritt 20/29
Achten Sie darauf, die Gleitscheibe bei der Montage nicht zu beschädigen. Durch klemmende Gleitscheiben-Partikel kann seitliches Spiel im Systemgelenk entstehen.
Schritt 21/29
Überprüfen Sie, ob die Splintbolzen ganz in der Senkung sitzen.
Hinweis: Die Schrauben werden immer passend zum jeweiligen Systemgelenk mitgeliefert. Auch wenn die Schrauben nicht genauso lang sind wie das Gewinde der Splintbolzen, hat das keine Auswirkungen auf die Belastbarkeit des Systemgelenkes.Schritt 22/29
Überprüfen Sie die Leichtgängigkeit. Bringen Sie das Systemgelenk in Extension. Prüfen Sie die Flexion, indem Sie die Orthese waagerecht halten und dann die Oberschenkelschale loslassen. Die Oberschenkelschale sollte bis zum maximal möglichen Flexionswinkel leichtgängig nach unten fallen. Setzen Sie bei fehlender Leichtgängigkeit die nächstdünneren Gleitscheiben ein, wiederholen alle Schritte ab Schritt 9 und prüfen erneut.
Hinweis: Überprüfen Sie bei einer bilateralen Orthese immer nur ein Systemgelenk auf einmal.Schritt 23/29
Überprüfen Sie das Systemgelenk auf seitliches Spiel. Fixieren Sie die Unterschenkelschale und versuchen Sie, die Oberschenkelschale in Richtung Varus-Valgus zu bewegen. Setzen Sie bei seitlichem Spiel die nächstdickeren Gleitscheiben ein, wiederholen alle Schritte ab Schritt 9 und prüfen erneut.
Schritt 24/29
Falls Sie ein Mitläufergelenk verwenden, kürzen Sie den Extensionsanschlagsdämpfer mit einem scharfen Messer, sodass die Systemgelenke gleichzeitig den Extensionsanschlag erreichen und die Sperrklinke ohne Schwierigkeiten einrastet.
Schritt 25/29
Bringen Sie das Systemgelenk so weit wie möglich in Extension. Lösen Sie dann die permanente Entsperrfunktion, indem Sie die Sperrklinke an das Gelenkoberteil drücken. Prüfen Sie, ob die Sperrklinke eingerastet ist. Fixieren Sie die Unterschenkelschale und versuchen Sie die Oberschenkelschale dagegen zu bewegen. Es sollte keine Bewegung im Systemgelenk stattfinden.
Hinweis: Beachten Sie die Angaben zu den Sperrklinken in der Gebrauchsanweisung.Schritt 26/29
Falls Sie die mitgelieferte Sperrklinke durch eine andere ersetzen, wählen Sie die kleinstmögliche passende Sperrklinke. Da Sperrklinken Verschleißteile sind und sich abnutzen, können Sie dann bei Bedarf die nächstlängere Sperrklinke einsetzen.
Hinweis: Beachten Sie die Angaben zu den Sperrklinken in der Gebrauchsanweisung.Schritt 27/29
Überprüfen Sie die Position der Sperrklinke. Die korrekte Position ist auf der linken Abbildung zu sehen. Sitzt die Sperrklinke nicht korrekt, tauschen Sie sie aus.
Schritt 28/29
Überprüfen Sie den maximal möglichen Flexionswinkel.
Schritt 29/29
Sichern Sie beide Schrauben mit LOCTITE® 243 mittelfest und dem der Systembreite entsprechenden Drehmoment. Lassen Sie den Kleber aushärten (nach ca. 24 Stunden endfest).
Hinweis: Beachten Sie das Sicherheitsdatenblatt bei der Verwendung von
LOCTITE 243® mittelfest.
Letzte Aktualisierung: 15.02.2023